Akupunktur ist eine circa 3.000 Jahre alte chinesische Heilkunst, die feine Nadeln zur Behandlung einsetzt. Diese Nadeln werden an bestimmten Stellen des Körpers platziert, wo sie den gestörten Fluss der Lebensenergie, Qi genannt, regulieren sollen. Nach Auffassung der Traditionell Chinesischen Medizin wirken sie dadurch Erkrankungen und Leiden entgegen. Auch die Schulmedizin erkennt die Akupunktur als Therapieform an, kann bislang aber nicht genau erklären, wie die Akupunktur wirkt. Es wird unter anderem diskutiert, ob sie die Bildung von morphinartigen, schmerzlindernden Substanzen begünstigt, Mechanismen zur Schmerzkontrolle aktiviert oder Wachstumshormone freisetzt.
Akupunktur & Orthopädie
„In der Orthopädie setzen wir Akupunktur vor allem zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen ein. Das hat gleich drei Vorteile: Erstens hat die Akupunktur im Gegensatz zu vielen Medikamenten so gut wie keine Nebenwirkungen, zweitens benötigen Patienten durch Akupunktur oft weniger Schmerzmittel und drittens ist die Kombination von Akupunktur und Schmerzmitteln in vielen Fällen der reinen Therapie mit Schmerzmedikamenten überlegen“, erläutert Manuel Kreukler, Orthopäde bei Orthopädie Kurpfalz.
Zu den Krankheitsbildern, die damit behandelt werden, gehören unter anderem chronische Wirbelsäulenbeschwerden, Tennis- und Golferellenbogen, Achillessehnenbeschwerden, Schulterund Kniebeschwerden sowie Kopfschmerzen. Damit die Akupunktur an und auf die richtigen Stellen wirken kann, werden die Nadeln in bestimmte Punkte gestochen, die mit den erkrankten Organen beziehungsweise Organbereichen in Verbindung stehen. Das muss nicht zwangsläufig eine Stelle sein, die direkt im Bereich der Beschwerden liegt. So kann beispielsweise eine Ohrakupunktur bei Schmerzen im Nacken- oder Rückenbereich sinnvoll sein. Der Traditionellen Chinesischen Medizin zufolge gibt es circa 400 Punkte auf dem Körper, die als Akupunkturpunkte genutzt werden können. Sie sitzen auf den Leitbahnen der Lebensenergie, die auch Meridiane genannt werden.
Ganzheitlich gegen Schmerz
Grundsätzlich verfolgt die Akupunktur einen ganzheitlichen Ansatz, die den Menschen als Ganzes in den Fokus stellt. Es geht also nicht darum, punktuell Beschwerden zu behandeln, sondern die Ursachen für Beschwerden im ganzen Körper zu therapieren. Dass dies mithilfe von Nadeln geschieht, ist einigen Menschen ein Graus. Man sollte sich aber von den Nadeln nicht abschrecken lassen. „Im Allgemeinen ist Akupunktur nicht schmerzhaft. Die meisten Patienten verspüren eher eine Art Druckgefühl an den Nadelungsstellen“, führt Manuel Kreukler aus. „Behandelt wird dann in der Regel in zehn bis fünfzehn Terminen,
die ein- bis zweimal wöchentlich stattfinden und andere Therapieformen, zum Beispiel mit Medikamenten, unterstützen.“ Auf diese Weise wirken Schulmedizin und Alternativmedizin gemeinsam zum Wohl des Patienten.