Detailansicht für den Begriff

Name des Begriffes: Schultereckgelenksverletzung
Beschreibungen des Begriffes:

Verletzung an der Verbindung zwischen äußerem Ende des Schlüsselbeins und dem Fortsatz des Schulterblatts

Ursachen:

Das Schultereckgelenk oder auch Acromioklavikulargelenk ist die Verbindung zwischen äußerem Ende des Schlüsselbeins (Klavikula) und einem Fortsatz des Schulterblatts (Acromion). Durch Bandstrukturen wird dieses Gelenk stabilisiert. Man unterscheidet die akute Form der Instabilität des Schultereckgelenkes von der chronischen Form. Eine chronische Instabilität des Schultereckgelenkes liegt vor, wenn die auslösende Verletzung mehr als 4 Wochen zurück liegt. Verletzungen des Schultereckgelenkes entstehen meist durch einen Sturz auf das Schultergelenk bei angelegtem Arm.
Typische Risikosportarten sind Eishockey und Radfahren. Durch den Sturz kommt es zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Zerreißung der stabilisierenden Bänder.

Klinische Beschwerden:

Typisch sind Schmerzen im Bereich des äußeren Endes des Schlüsselbeins über dem Schultereckgelenk. Eventuell ist hier eine Schwellung vorhanden. Bei kompletter Zerreißung der stabilisierenden Bänder kommt es zum Höhertreten des äußeren Endes des Schlüsselbeins. Dies bezeichnet man als sog. Klaviertastenphänomen.

Diagnostik:

Zunächst wird eine ausführliche klinische Untersuchung der betroffenen Schulter durchgeführt. Evtl. ist bei kompletter Zerreißung der Bänder das Klaviertastenphänomen auszulösen.
Anschließend wird ein Röntgenbild der Schulter angefertigt. Über eine Kernspintomographie können Begleitverletzungen diagnostiziert werden.
Das können z.B. Rotatorenmanschettenrisse oder Verletzungen der langen Bizepssehne sein. Diese treten mit zunehmendem Alter des Patienten häufiger auf.

Konservative Therapie:

Sind die Bänder nicht komplett zerrissen, kann eine konservative Therapie durchgeführt werden. Die Schulter wird in einem fixierenden Verband ruhiggestellt und nach Abklingen der initialen Beschwerden wird mit Krankengymnastik begonnen.

Operative Therapie:

Bei kompletter Zerreißung der Bandstrukturen muss meist operiert werden. Heutzutage wird das Schultereckgelenk von Spezialisten mit speziellen Nahtankern im Rahmen einer Schulterarthroskopie stabilisiert. Bei chronischer Instabilität muss zusätzlich eine Bandplastik mit einer körpereigenen Sehne vom Oberschenkel (Gracilissehne) durchgeführt werden. Die Nachbehandlung nach operativer Stabilisierung des Schultereckgelenkes ist sehr langwierig. Für 6 Wochen muss ein fixierender Verband getragen werden und insbesondere das seitliche Abspreizen des Armes muss unterbleiben.
Eine Sportpause von 4-6 Monaten ist je nach Sportart erforderlich. Der Eingriff wird meist im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes durchgeführt.

Zurück