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Name des Begriffes: Arthrose
Beschreibungen des Begriffes:

Verschleißbedingte Erkrankung des Gelenkes

Der Verschleiss eines Gelenkes kann verschiedene Ursachen haben. Häufig beginnt er mit einer Schädigung des Gelenkknorpels. Weitere ursächliche Faktoren sind 

  • Alter
  • Genetische Veranlagung
  • Fehlstellung eines Gelenkes (z.B. Hüftgelenksdysplasie, X- oder O-Bein)
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht)
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Unfallbedingte Schädigung eines Gelenkes (posttraumatische Arthrose)
  • Übergewicht
  • Durchblutungsstörung des Knochens (z.B. Hüftkopfnekrose)

Grundsätzliche kann beim Menschen jedes seiner ca. 100 Gelenke eine Arthrose entwickeln. Auf Grund der hohen mechanischen Belastung stehen die Arthrosen der unteren Extremitäten ( Knie- und Hüftgelenk) hinsichtlich Ihrer medizinischen Bedeutung im Vordergrund, wenngleich selbstverständlich alle anderen arthrotischen Veränderungen zum Teil mit massiven Einschränkungen und Schmerzen einhergehen können.

So besitzt die Wirbelsäule eine Vielzahl von Gelenken, die von Verschleißerscheinungen befallen werden können. Individuell sehr unterschiedlich werden hierdurch Schmerzen durch die Arthrose selbst als auch Engstellen im Spinalkanal hervorgerufen, was die typische Schaufensterkrankheit (Claudicatio spinalis) auslösen kann. 

An den oberen Extremitäten sind insbesondere Arthrosen der Schulter, der Daumensattelgelenke (Rhizarthrose), des Handgelenkes und der Fingergelenke (Heberden-, Bouchardarthrose) von Bedeutung. 

Für eine regelrechte Gelenkfunktion ist eine gute Gelenkform (Kongruenz), eine gute passive Stabilisierung (Bänder), eine korrekte aktive Stabilisierung (Muskulatur) und ein guter Gelenkknorpel wesentlich. Der Knorpel sorgt für die Gleitfähigkeit des Gelenks unter möglichst idealen Bedingungen hinsichtlich Druckverteilung, Gleitfähigkeit und Abrieb.

Er ist nicht durchblutet und zu seiner Ernährung somit diffusionsabhängig. Dies bedeutet, dass er zu seiner Ernährung auf Bewegung angewiesen ist. 
Ruhigstellungen der Gelenke führen zu einer Verschlechterung der Knorpelernährung.
Das Gelenk bildet die Gelenkschmiere, die s.g. Synovia. 

Ist die Arthrose in Gang gesetzt, entstehen auf der Basis von Abrieb Entzündungsprozesse, die zu Schmerzen und Gelenkergüssen führen können. Durch die Bildung von Flüssigkeit im Gelenk  verschlechtern sich die Gleiteigenschaften, was wiederum die Arthroseentwicklung fördert. 

Die unter dem Knorpel liegenden Knochenbereiche erfahren im Verlauf der Arthroseentwicklung Veränderungen, sodass hier Verhärtungen (Sklerosierung) und Zysten entstehen können. Häufig werden um das Gelenk herum Randwülste (Osteophyten) gebildet, die die Beweglichkeit des Gelenkes erheblich beeinträchtigen können.

Ein typisches Anfangssymptom der Arthrose ist der Anlaufschmerz und die Morgensteifigkeit.
Eine Wetterfühligkeit und die Unverträglichkeit von Nässe und Kälte ist häufig.
Schwellungen der Gelenke treten abhängig vom Entzündungsgrad auf
Ein Gelenkerguss kann zu erheblichen Beeinträchtigung der Beweglichkeit führen. 
Der Anbau von Knochenwülsten führt im Spätstadium zur zunehmenden Gelenksteife. 

Therapieprinzipien: 

Regulierung des Entzündungsvorgangs und der Schmerzen durch Medikamente und Physikalische Therapie, Akupunktur
Verbesserung der muskulären Gelenkführung, -stabilität ( Krankengymnastik )
Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit ( Manualtherapie )
Punktion eines Gelenkergusses, Kortisoninjekton
Gewichtsabnahme
Viskosupplementation ( Injektion von Hyaluronsäurepräparaten )
Einnahme von Chondroprotektiva ( Knorpelschutzpräparate )
Bewegungstherapie, Regulierung der täglichen Bewegung und Sportaktivitäten

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