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Ein Endoprothetikzentrum für Speyer

Hüft- und Kniegelenke sind für die menschliche Fortbewegung immens wichtig und gehören zu den am meisten beanspruchten Bereichen des Körpers. Wenn sie ihren Dienst quittieren, bedeutet das für die Betroffenen eine enorme Lebenseinschränkung – die es schnellstmöglich zu beheben gilt. In einigen Fällen kann das nur eine Prothese leisten. Seit Kurzem sind die Praxis Orthopädie Kurpfalz und das Diakonissen-Stiftungs- Krankenhaus in Speyer gemeinsam als Spezialisten in diesem Bereich ausgezeichnet – als zertifiziertes Endoprothetikzentrum.

Hohe Erwartungen

Wenn die DGOOC, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, das Qualitäts- siegel „EndoCert“ vergibt und eine Einrichtung damit zum Endoprothetikzentrum erklärt, achtet sie dabei auf vieles: Die Abläufe vor Ort werden begutachtet, die Behandlungsergebnisse im Bereich der Gelenkersatz- Operationen unter die Lupe genommen und die Patien- tenzufriedenheit abgefragt. Ein Hauptkriterium betrifft in diesem Zusammenhang die operierenden Ärzte. In einem Endoprothetikzent- rum müssen alle Operationen von sogenannten Hauptoperateuren durchgeführt werden, die über langjähri- ge Erfahrung bei Hüft- und Knieendoprothetik sowie Wechselendoprothetik verfügen – und darüber hi- naus mindestens 50 dieser Hüft- oder Kniegelenkersatz- OPs selbstständig im Jahr durchführen. „Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Operateure über genugExpertise und Routine verfügen, um die Behandlungen auf hohem Niveau durchzuführen“, erklärt Prof. Dr. Christian Heisel von der Praxis Orthopädie Kurpfalz und Sektionsleiter Gelenkchirurgie und Orthopädie am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus. Er und seine Kollegen kommen pro Person auf über 100 Operationen jährlich.

Kein einfacher Kniefall

Ein „neues Knie“ oder eine „neue Hüfte“ einzusetzen, ist immer ein großer Schritt, der erst nach Abwägung anderer Therapieformen gemacht werden sollte. „Zunächst geht es immer darum, das Gelenk des Patienten so lange wie möglich zu erhalten“, erläutert Dr. Heisel. „Hierzu gibt es ver- schiedene konservative und operative Möglichkeiten. Wenn es dann doch soweit kommt, dass die Prothe-

se die beste oder einzige Option ist, dem Patienten einen schmerzfreien und „normalen“ Bewegungsablauf zu ermöglichen, stehen im Rahmen einer auf den Patienten zugeschnittenen Therapie diverse Prothesearten zur Verfügung.“

Nur ein erster Schritt

Mit der Zertifizierung zum Endoprothetikzentrum kommt der Qualifizierung künftig eine noch wichtigere Rolle zu: In regelmäßigen Abständen finden Quali- tätszirkel sowie Fort- und Weiterbildungen aller Mitarbeiter statt. Auch die technischen Möglichkeiten der Einrichtungen sind Teil der Optimierungsprozesse. „Wir freuen uns über die Auszeichnung und auch über den Anspruch, der da- mit einhergeht“, so Dr. Hei- sel. „Sicherheit und Qualität für unsere Patienten sind damit noch mehr in den Fo- kus gerückt. Aber das reicht uns noch nicht. Wir versuchen diese Ansätze zusätzlich mit einer persönlichen Atmosphäre zu verbinden. Denn Wohlfühlen gehört schließlich auch zu einer erfolgreichen Behandlung.“