Konservative Leistungen

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Konservative Leistungen

Hintergrund

Akupunktur (Lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen, chinesisch 針砭 zhēn biān) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Sie geht von Lebensenergien des Körpers aus (Qi), die auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, zirkulieren und angeblich einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben.
Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und soll durch Stiche in auf den Meridianen angenommene Akupunkturpunkte ausgeglichen werden.

Akupressur

Diese Methode war historisch der Vorläufer der Akupunktur und benutzt dieselben Leitbahnen und deren Druckpunkte. 
Hierbei wird stumpfer Druck auf die Punkte ausgeübt (Akupressur) oder sie werden erwärmt (Moxibustion).

Wissenschaftliche Ansätze

Es konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass durch Akupunktur die Endorphin-Synthese (körpereigene opiatähnliche Substanz) beeinflusst wird.
So kann auch über die Akupunktur die Fortleitung des Schmerzes an das Gehirn (ascendierende Schmerzhemmung) und zurück (deszendierende Schmerzhemmung)
durch Aktivierung von Transmittersubstanzen gehemmt werden.
Weitere Untersuchungen belegen auch eine Freisetzung von vasoaktiven intestinalen Polypeptiden, welche eine durchblutungsfördernde Wirkung,
und eine Aktivierung des vegetativen Nervensystems auf allen Ebenen, welches einen verbesserten Stoffwechsel zur Folge hat.

Akupunkturpunkte

In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind.
Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt.
Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell.
Nach dem Modell der Traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst.

Dauer einer Akupunktursitzung

Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem.
Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen.
Manche Ärzte geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.

Anerkannte Indikation

Als anerkannte Indikation für Akupunkturbehandlung gelten alle Fomen von chronischen Schmerzen.
In der Orthopädie findet sich eine große Anwendungsbreite bei allen Arten von muskuloskeletalen Erkrankungen (insbesondere an der Wirbelsäule).

Hintergrund

Chirotherapie heißt „Behandlung mit der Hand“ von griechisch Cheir =Hand. Gleichbedeutend wird in der ärztlichen Therapie der Begriff „Manuelle Medizin“( von lateinisch manus = Hand) benutzt. Es wird damit ein komplexes Untersuchungs- und  Therapiesystem bezeichnet, mit dem Schmerzen und Funktionstörungen von Gelenken mit Bewegungseinschränkung behandelt werden. Diese Funktionstörungen der Gelenke, als „Blockierung“ bezeichnet, werden mit verschiedenen Handgriffen gelöst.
Der umgangssprachlich oft benutzte Begriff „einrenken“ ist irreführend, weil eine „Ausrenkung“ = Luxation im anatomischen Sinne nicht vorliegt.

Diagnostik

Die Untersuchung der Gelenke der Wirbelsäule erfolgt segmental, d.h. Wirbel für Wirbel  und erfaßt  Funktion und Bewegungsausmaß in den verschiedenen Richtungen und Ebenen, sowie Spannung und Funktion der zum Segment gehörenden Weichgewebe. Ein aktuelles Röntgenbild des jeweiligen Wirbelsäulenabschnittes dient dem Ausshluß von Kontraindikationen. Ähnlich erfolgt die Überprüfung des Gelenkspiels der Extremitätengelenke.

Techniken

Mobilisation werden Techniken genannt, die eher sanft, langsam und wiederholend die Gelenkapseln und die Muskulatur in die gesperrte oder in die freie Richtung dehnen. Dazu gehören auch die Muskelenergietechiken, die zusätzlich die Entspannung der Muskulatur nutzen, die nach einer leichten aktiven Anspannung folgt. Die Moblisation wird von sowohl von Physiotherapeuten als auch von Ärzten ausgeführt. Manipulation werden Techniken genannt, die mit einem kurzen und schnellen Bewegungsimpuls am behandelten Gelenk erfolgen, wobei häufig das typische, knackende Geräusch vernommen werden kann. Manipulationen der Wirbelsäule sind Ärzten mit Zusatzbezeichnung Chirotherapie vorbehalten.

Risiken

Es kann ein vorbestehender Bandscheibenschaden aktiviert werd

Hyaluronsäuretherapie

ist eine Behandlungsform der Arthrose mit Spritzen in das Gelenk. Häufig angewandt wird sie an den Kniegelenken und den Daumensattelgelenken, den Hüft- und Schultergelenken, prinzipiell ist sie aber an allen arthrotischen Gelenken möglich.
Arthrose ist eine Abnutzung des Gelenkknorpels und geht mit einer Verschlechterung der Gelenkschmiere einher: Sie wird weniger und schmiert schechter. Dadurch wird  der Gelenkknorpel zunehmend abgerieben und verliert seine Elastizität: Die Arhrose nimmt zu.
Die in der gesunden Gelenkflüssigkeit vorhandenen Substanzen schützen, schmieren und ernähren den Knorpel. Die Gelenkschmiere ist eine zäh-elastische Flüssigkeit, die ein fast reibungsfreies Aufeinandergleiten der Knorpelflächen gewährleistet, ähnlich wie Motoröl in einem Automotor. Die Gelenkschmiere wird hierbei ständig abgebaut und wieder neu gebildet. Bei der Arthrose ist dieses Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau gestört, der Abbau erfolgt rascher als die Neuproduktion.

Welche Bedeutung kommt den Hyaluronsäureinjektionen zu?

Hyaluronsäure ist in der Gelenkflüssigkeit enthalten und für die zähe Konsistenz der Gelenkschmiere und somit für deren schmierende Wirkung mitverantwortlich. Die Gelenkflüssigkeit, die durch die Arthrose verändert wurde, wird durch die Spritzentherapie wieder neu mit Hyaluronsäure angereichert und kann so ähnlich einem Ölwechsel beim Auto wieder in ihrer Qualität verbessert werden.
Hyaluronsäurespritzen können die Arthrose nicht heilen, aber eine Verbesserung der Eigenschaft der krankhaften Gelenkflüssigkeit führt in vielen Fällen zu einer Befreiung oder Verringerung von Schmerzen und dadurch zur Verbesserung der eingeschränkten Beweglichkeit. Je nach Schweregrad der Arthrose und Gelenk  sind 3-5 Injektionen in wöchentlichem Abstand sinnvoll.

Die Triggerpunktbehandlung

Die Triggerpunktbehandlung ist eine Form der Spritzenbehandlung mit einen Lokalanästhetikum an umschriebenen Schmerzpunkten mit begrenzten Muskelverhärtungen in der Skelettmuskulatur. Das örtliche Betäubungsmittel verhindert die elektrische Weiterleitung des Schmerzes am Ort der Injektion und führt zu einer Entquellung des Schmerzpunktes. Es gibt auch die Möglichkeit der medikamentenfreien Triggerpunktbehandlung mit Stoßwelle.

Die Therapeutische Lokalanästhesie (TLA)

Die Therapeutische Lokalanästhesie (TLA) wird ebenfalls als Injektion von Lokalanästhetika zur Behandlung schmerzhafter Störfelder z.B. an Nerven, Sehnenansätzen oder Schleimbeuteln eingesetzt. Insbesondere an der Wirbelsäule ist die Umspritzung von Nervenwurzeln (PRT) oder oder das Einspritzen in den Wirbelkanal (PDA) ein sehr wirkungsvolles Vorgehen bei starken Schmerzen. Die Hinzugabe eines Cortisonpräparates ist hierbei zu weiterer Steigerung der Effektivität (als sog "off label use") möglich.

Schmerztherapie

Orthopädische Schmerztherapie umfasst alle therapeutischen Maßnahmen, die zu einer Linderung von akuten und chronischen von Schmerz beitragen.
Sie beinhaltet sowohl das Arzt-Patienten-Gespräch zur Aufklärung eventueller psychosomatischer Zusammenhänge und zur gemeinsamen Erarbeitung von  Lösungen zum Stressabbau als auch medikamentöse Behandlungen in Form von Tabletten,Tropfen oder als Spritzen.
Akupunktur ist eine klassische und etablierte Form der Schmerztherapie.

Ebenso angewandt werden physikalische Reize wie Kälte- (Kryoanalgesie ,Vereisung) und Wärmeanwendungen, die Stoßwellentherapie (ESTW) oder die Elektrotherapie (TENS).
Inbesondere regelmäßige Bewegung ist erwiesenermaßen wirkungsvoll zur Linderung chronischer Schmerzen. Auch die Muskelentspannung durch Massagen oder autogenes Training kann helfen.

Hintergrund

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird in der Orthopädie seit 1992 im Rahmen der Schmerztherapie eingesetzt.
Bekannt wurden die Stoßwellen im medizinischen Bereich durch ihre Anwendung in der Urologie zur Zertrümmerung von Nierensteinen.

Funktionsweise

Bei der ESWT werden in einem externen Gerät Schalldruckwellen erzeugt, die dann über ein Handstück, welches auf die Haut des Patienten aufgesetzt wird, in den behandelten Körperabschnitt eingebracht werden. Dabei wird ein wasserhaltiges Kontaktgel benutzt.
Die schmerzlindernde Wirkung wird dabei sowohl durch eine Hemmung von aufsteigenden Schmerzreizen durch Überstimulation von Nervenfasern (Gate-Control-Theorie) erklärt,
als auch zurückgeführt auf die vermehrte Ausschüttung und Aktivierung von körpereigenen  Substanzen  (wie z.B Substanz P) zur Analgesie, Zellregeneration und Selbstheilung sowie zur Durchblutungsförderung.

Anwendung in der Orthopädie

Anwendung findet die ESWT in der Orthopädie vor allen im Bereich der Sehnen und der Sehnenansätze am Knochen: 

- Sehnenverkalkung an der Schulter („Kalkschulter“)
- Sehnenreizungen an der Schulter (Supraspinatussehnensyndrom, Bicepssehnensyndrom)
- „Tennisellbogen“
- „Golferellbogen“
- Fersensporn
- Achillessehenschmerz (Achillodynie)

aber auch zur Behandlung von Muskelproblemen wie der schmerzhaften Verspannung der Schulter-Nacken und der Rückenmuskulatur.

Dauer der Behandlung

Die Behandlung dauert etwa 15 Minuten und ist weitgehend schmerzfrei. Man hört ein lautes schlagendes Geräusch und spürt den den Impuls  wie den Schlag mit einem kleinen (Pressluft-)Hammer.
Meist werden 2-5 Sitzungen im Abstand von je einer Woche durchgeführt. Eine kurzfristig nach der Behandlung auftretende Schmerzaktivierung ist möglich und klingt typischerweise innerhalb von 1-2 Tagen ab.
Eine Beschwerdebesserung beginnt meist schon im Laufe der Behandlungsserie und setzt sich in der Regel nach Behandlungsende noch für einige Wochen fort, oftmals bis zur völligen Schmerzfreiheit.

Kontraindikationen

Als Kontraindikationen (bei denen diese Therapie nicht durchgeführt werden soll) gelten u.a.
Infektion im Behandlungsgebiet, Schwangerschaft, Krebserkrankung und Blutungsneigung (z.B. Marcumarbehandlung).

Behandlungskosten

Die Behandlungskosten werden von den Gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. 
Die Privaten Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten ganz oder zum großen Teil.

Das Kinesio-Taping

Inbesondere bei Sportverletzungen aber auch zur Schmerzbehandlung von Überlastungsschäden von Muskeln, Bändern und Sehnen oder bei Lymphstau wird die Anwendung der bunten K-Tapes seit Jahren zunehmend populärer. "Kinesio-Taping" setzt sich zusammen aus „Kinesis” = griechisch für „Bewegung” und „Taping” = englisch für „mit einem Band befestigen”. Es handelt sich hierbei um eine Methode der Alternativ- oder Erfahrungsmedizin mit wissenschaftlich nicht vollständig bewiesener Wirksamkeit. Es werden die Behandlungskosten von den Krankenkassen auch nicht übernommen. Zahlreiche positive Erfahrungen sprechen aber dennoch für diese gut verträgliche Methode.

Das farbige, selbstklebende Tape ist dehnbar und behindert deshalb nicht wie das klassische starre Tape die Bewegung. Die Tapes werden über Muskel- oder Gelenkzonen in verschiedenen Vordehnungen geklebt. Wird der Muskel oder das Gelenk bewegt, bleibt die Haut am Tape haften, wodurch es zu einer ständig wiederholten Verschiebung der Haut gegen die Unterhaut kommt. Dadurch werden die darunter liegenden Muskel-, Bänder- oder Gelenkareale und zusätzlich der Lymphfluß angeregt, was den positiven therapeutischen Effekt bewirkt. Entscheidend für die Wirkung ist die korrekte Anlagetechnik. Diese ist je nach Körperregion und erwünschtem Effekt verschieden. Die Bedeutung die den Farben des Tapes beigemessen wird ist zurecht sehr umstritten. An Nebenwirkungen kann selten eine Hautrötung auftreten, die meist rasch abklingt.

Das Tape kann mehrere Tage verbleiben, der Patient kann Duschen, Schwimmen oder in die Sauna gehen.